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Das Museum im George Eastman House wurde 1949 gegründet. Es war - nach Walton Sipleys "American Museum of Photography" - das zweite, der "Photography" gewidmete Museum, sein erster Kurator war der Photographie Historiker Beaumont Newhall.
Ein ungeheurer Reichtum an vielfältigstem Bildmaterial, erläutert und ergänzt mit höchst informativen Texten, zeichnet diesen Band aus. So erfährt man etwa, dass in ihren Anfängen die Photographie in Ägypten in der Hand meist wohlhabender Amateure sowie "Individuen wie Louis de Clercq und Maxime Du Camp, die offizielle oder halboffizielle Unterstützung von verschiedenen staatlichen oder wissenschaftlichen Stellen erhielten", gelegen hatte, doch in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts begannen Einheimische aktiv zu werden. So besass der Ägypter J. Pascal Sébah von den 1870er bis in die 1890er Jahre eines der grössten Photostudios in Konstantinopel und schickte regelmässig Photographen los, um ägyptische Sehenswürdigkeiten aufzunehmen. "Die fortgesetzte Präsenz der von Einheimischen geführten Ateliers, die aufgrund ihrer Vertrautheit mit den Bräuchen und Sprachen des Landes Zugang zu Orten hatten, der herumreisenden Touristen und Photographen nicht gewährt war, vergösserte den Bestand an Bildern aus diesen Regionen."
1890-1891
Im Kapitel "Welt der Tatsachen" liest man dann den Satz, der wohl auch heute noch für die meisten von uns, und trotz unseres Photoshop-Wissens, Gültigkeit hat (jedenfalls gefühlsmässig): "Ihre vermeintliche Authentizität verlieh ihr {der Photographie} den Nimbus eines wissenschaftlichen Beweises." Und im Kapitel "Photographie im öffentlichen und im privaten Leben" erfährt man, dass Victor Hugo, weil er Napoleon III öffentlich angeprangert hatte, zusammen mit seiner Familie von 1851 bis 1870 auf der Insel Jersey im Exil leben musste und dort, zusammen mit seiner Frau Adele, ein Album mit 41 Photographien zusammenstellte, als Geschenk für die Tochter von Hausgästen, die sie beherbergt hatten. Man lernt aber noch weit mehr in diesem Kapitel, etwa, dass oft Haustiere photographiert wurden oder dass es im viktorianischen England meist Frauen waren, die Photoalben zusammenstellten oder ... die Fülle an Interessantem, Spannendem und Anregendem ist eindrücklich, nicht zuletzt, weil, so lesen wir: "In keinem anderen künstlerischen Medium haben Amateure einen solch bedeutenden Beitrag geleistet wie in der Photographie."
À propos Kunst: Julia Margaret Cameron, die erst im Alter von 49 Jahren zur Photographie gekommen war und sich mit Porträtaufnahmen einen Namen machte, wird im Kapitel "Künstlerische Ambitionen" mit dem Satz zitiert: "Es ist mein Bestreben, die Photographie zu veredeln und ihr den Charakter und die Wirkung einer Hohen Kunst zu sichern, indem ich das Wirkliche und Ideale verbinde und trotz aller Verehrung für Poesie und Schönheit nichts von der Wahrheit opfere." Wer wissen will, wie das in der Praxis aussah, findet Informationen dazu hier.
Im Kapitel "Welt der Tatsachen" liest man dann den Satz, der wohl auch heute noch für die meisten von uns, und trotz unseres Photoshop-Wissens, Gültigkeit hat (jedenfalls gefühlsmässig): "Ihre vermeintliche Authentizität verlieh ihr {der Photographie} den Nimbus eines wissenschaftlichen Beweises." Und im Kapitel "Photographie im öffentlichen und im privaten Leben" erfährt man, dass Victor Hugo, weil er Napoleon III öffentlich angeprangert hatte, zusammen mit seiner Familie von 1851 bis 1870 auf der Insel Jersey im Exil leben musste und dort, zusammen mit seiner Frau Adele, ein Album mit 41 Photographien zusammenstellte, als Geschenk für die Tochter von Hausgästen, die sie beherbergt hatten. Man lernt aber noch weit mehr in diesem Kapitel, etwa, dass oft Haustiere photographiert wurden oder dass es im viktorianischen England meist Frauen waren, die Photoalben zusammenstellten oder ... die Fülle an Interessantem, Spannendem und Anregendem ist eindrücklich, nicht zuletzt, weil, so lesen wir: "In keinem anderen künstlerischen Medium haben Amateure einen solch bedeutenden Beitrag geleistet wie in der Photographie."
À propos Kunst: Julia Margaret Cameron, die erst im Alter von 49 Jahren zur Photographie gekommen war und sich mit Porträtaufnahmen einen Namen machte, wird im Kapitel "Künstlerische Ambitionen" mit dem Satz zitiert: "Es ist mein Bestreben, die Photographie zu veredeln und ihr den Charakter und die Wirkung einer Hohen Kunst zu sichern, indem ich das Wirkliche und Ideale verbinde und trotz aller Verehrung für Poesie und Schönheit nichts von der Wahrheit opfere." Wer wissen will, wie das in der Praxis aussah, findet Informationen dazu hier.
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Geschichte der Photographie
Von 1839 bis heute
Taschen, Köln 2010
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