Wednesday, 26 July 2017

Was Pressefotografien meist nicht zeigen

Pressefotografien zeigen die Welt nicht wie sie ist, Pressefotografien zeigen die Welt, wie ein Fotograf (Frau oder Mann) sich diese Welt beziehungsweise einen Ausschnitt davon für einen Moment zu sehen (und dem Publikum zu zeigen) entschieden hat.

Die Sichtweise des Pressefotografen ist von ganz unterschiedlichen Faktoren (Alter, Geschlecht, Ausbildung etc.) und nicht zuletzt von seinen persönlichen und kulturellen Voreingenommenheiten geprägt. Die so speziell nun allerdings auch nicht sein können, denn wie wäre sonst die Uniformität vieler Pressebilder zu erklären: Wieso, ums Himmels Willen, zeigt man uns eigentlich ständig Aufnahmen von sogenannten „world leaders“, die sich die Hände schütteln oder den Zeigefinger aufs Publikum richten (soll das etwa andeuten, man wisse in welche Richtung es gehen solle?).

Betrachtet man etwa Bilder von winkenden Politikern vor der geöffneten Flugzeugtür, ist man gut beraten, die eigene Vorstellungskraft zu bemühen und sich gelegentlich zu fragen, was solche Aufnahmen alles nicht zeigen (etwa, dass solche Flieger in aller Regel in ziemlicher Distanz vom Flughafengebäude und nicht in Sichtweite begeistert zurück winkender Menschenmassen stehen).

Fotografieren bedeutet einrahmen. Der frühere Leiter der Fotografie-Abteilung des New Yorker MoMA, John Szarkowski, bezeichnete das Einrahmen einmal als die Essenz des fotografischen Handwerks, bei dem die zentrale Frage für den Fotografen laute: Was soll ich ins Bild nehmen? Was soll ich ausschliessen? Der Bildrahmen definiert den Inhalt.

Die Fortsetzung findet sich hier:

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