Dieser
Band, dessen erste Ausgabe vor fast vierzig Jahren erschien, "wurde
im Lauf der Zeit zu einem Katalysator für die wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit der roadside
architecture,
zu einem Lehrbuch in Architekturseminaren und zu einer Kultschrift
für die Subkultur derer, die verschrobene Bauten mögen",
schreibt Herausgeber Jim Heimann, Kulturanthropologe, Historiker und
passionierter Sammler. Doch woran liegt es, dass diese baulichen
Verrücktheiten vor allem in Kalifornien anzutreffen sind? "Im
Zusammenspiel mit einer aufgeschlossenen Bevölkerung mit einem
gesunden Mass an Vetrauen in den wirtschaftlichen Aufschwung und dem
Wunsch, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich neu zu
erfinden, entstand ein Klima, das ideal war für Ausgefallenes und
Erstaunliches", so Heimann.
Big Red Piano, 2251 Venice Boulevard, Los Angeles, ca. 1930, Architect: Frank Gaw.
Copyright: Jim Heimann Collection/Courtesy TASCHEN
Schlussendlich ist alles eine Frage des Marketings, meinte mein Sitznachbar aus New Jersey auf dem Flug von New York nach Zürich. Vermutlich war das immer schon so, dass also die obenaus schwingen, die sich am besten verkaufen können. Diese Verkaufsideologie steckt auch hinter der roadside architecture sowie der auf Fussgänger ausgerichteten Architektur der Vergnügungsbereiche von Messen und Ausstellungen. Anzutreffen sind diese ausgefallenen Gebäude hauptsächlich in Südkalifornien, "aber es gab auch im übrigen Staat ein gesundes Mass an architektonischen Anomalien."
Toed Inn, 140 West Channel Road, Santa Monica, ca. 1931
Copyright: Jim Heimann Collection/Courtesy TASCHEN
California Crazy bietet nicht nur eine höchst vielfältige Bildersammlung über die kalifornische Architektur, sondern kontextualisiert diese auch – mit längeren Texten von Jim Heimann und David Gebhard. Da bekanntlich alles ständig im Fluss ist, gibt es viele der gezeigten Bauten nur noch als Fotografien in diesem Buch. "Hoffentlich inspiriert diese Ausgabe von California Crazy diejenigen, die bestehende Gebäude erhalten wollen, und ermutigt andere, ihre Traumbauten zu verwirklichen – ganz gleich, wie sie aussehen mögen!"
California Crazy bietet nicht nur eine höchst vielfältige Bildersammlung über die kalifornische Architektur, sondern kontextualisiert diese auch – mit längeren Texten von Jim Heimann und David Gebhard. Da bekanntlich alles ständig im Fluss ist, gibt es viele der gezeigten Bauten nur noch als Fotografien in diesem Buch. "Hoffentlich inspiriert diese Ausgabe von California Crazy diejenigen, die bestehende Gebäude erhalten wollen, und ermutigt andere, ihre Traumbauten zu verwirklichen – ganz gleich, wie sie aussehen mögen!"
Big Donut Drive-In, 805 West Manchester Boulevard,
Inglewood, ca. 1955
Copyright: Jim Heimann Collection/Courtesy TASCHEN
California Crazy ist eine Einladung zum Staunen über die Fantasie und die Verrücktheiten, die Sehnsüchte und Absurditäten, von denen wir Menschen erfüllt sind. Immer mal wieder musste ich laut herauslachen beim Betrachten dieser Bilder, etwa über das Mayan Theatre in Los Angeles, dessen Façade offenbar von Maya Bauten angeregt wurde oder die ägyptische Sphinx Skulptur, ebenfalls in Los Angelese. In Anlehnung an Obelix' "'Die spinnen, die Römer", war ich immer mal wieder versucht, in ein "Die spinnen, die Kalifornier" auszubrechen. Gut, dass es so ist!
California Crazy ist eine Einladung zum Staunen über die Fantasie und die Verrücktheiten, die Sehnsüchte und Absurditäten, von denen wir Menschen erfüllt sind. Immer mal wieder musste ich laut herauslachen beim Betrachten dieser Bilder, etwa über das Mayan Theatre in Los Angeles, dessen Façade offenbar von Maya Bauten angeregt wurde oder die ägyptische Sphinx Skulptur, ebenfalls in Los Angelese. In Anlehnung an Obelix' "'Die spinnen, die Römer", war ich immer mal wieder versucht, in ein "Die spinnen, die Kalifornier" auszubrechen. Gut, dass es so ist!
Jim Heimann
California Crazy
American Pop Architecture
Taschen, Köln 2018
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