Wednesday, 29 June 2011

The act of seeing

The most political decision you make
is where you direct people's eyes.
In other words, what you show people,
day in and day out, is political ...
And the most politically indoctrinating
thing you can do to a human being
is to show him, every day,
that there can be no change.

Wim Wenders: The Act of Seeing

Sunday, 26 June 2011

Knowledge? Argument!

In his years in prison, Charlie Redtail had read much and he thought it a humorous irony that he should educate himself only to be put to death. But life was an irony. A paradox. One lived, one learned, and at the peak of one's knowledge, one died. It should be the other way around, he thought. Indeed, it was the other way around. The child was born with all knowledge, and it became one's life's work to discover the knowledge born within.
He read the books in the prison library, those on philosophy and politics. History books and books on sociology. He had learned that what most called knowledge was argument. Even the scientists couldn't agree on most things. The politicians and religious writers were bent by their politics and their religions and could not give straight answers.
Gerry Spence: Half-Moon and Empty Stars

Wednesday, 22 June 2011

Werbung für mich selber

«Einer der spannendsten Schweizer Foto-Theoretiker ist Hans Durrer ...»
www.photoscala.de

«Manchmal landen Bücher genau im richtigen Zeitpunkt auf meinem Schreibtisch. Das war der Fall bei der Neuerscheinung 'Inszenierte Wahrheiten - Essays über Fotografie und Medien'. Verwirrt von den erschreckenden Bildern und Nachrichten aus Fukushima sog ich die Essays wie ein Schwamm auf. Seither lese ich die Zeitung anders, blicke mit anderen Augen, vielleicht auch etwas reflektierter, auf die grossformatigen Katastrophenbilder. (...) Die kurzen und prägnanten Texte von Durrer zeigen, warum Bilder Worte brauchen. Die Essays sind zum Teil witzig, mit interessanten Beispielen aus Durrers Arbeit und seinen Seminaren über visuelle und interkulturelle Kommunikation. Zum Denken angeregt hat mich ebenfalls die Frage nach der objektiven Berichterstattung. Es gibt sie nicht! Es gibt nur das Bemühen, im Journalismus Distanz, Unabhängigkeit und Neutralität zu wahren. JournalistInnen leben ja oft vom Unglück anderer, im Gegensatz etwa zum Arzt, und es gilt: je fürchterlicher, desto besser. Trotzdem sind die 'Inszenierten Wahrheiten' keine Hetze gegen den Journalismus. Ein Lesetipp für alle Medienschaffenden und Medieninteressierten!»
Syndicom

... aussergewöhnlich an den Essays ist die Breite, Intensität und das persönliche Engagement des Autors, das stets präsent ist, namentlich dann, wenn Durrer auch seine Befindlichkeit als Publizist einfliessen lässt, der sich mit den Mechanismen, wie Bilder wirken, auseinander setzt. Wer so kenntnisreich argumentiert, schöpft aus einem Fundus, der weit über das fotografische und journalistische Metier hinaus geht.
Henri Leuzinger in www.fotointern.ch

...rundet sich das Bild, welches Durrer in seinen Essays zeichnet, und es ist ein Bild, das sich zum einen auflöst in unendlich vielen Facetten ein und derselben Misere: der Misere des Ausgeliefertseins, und das zum anderen in komprimierter Form eine klare Aussage trifft: die der Aufforderung zum intellektuellen Widerstand gegen oktroyierte Bilder und deren textuelle Interpretation.
www.deutscher-buchmarkt.de

Hans Durrer
Essays über Fotografie und Medien
Rüegger Verlag, Glarus/Chur 2011

Umfang: 122 Seiten, broschiert
Preis: Fr. 24.00 / € 15.50 (D)
ISBN-Nr.: 978-3-7253-0966-5

Sunday, 19 June 2011

The limits of photography

... there are things it is nearly impossible to photograph: the subtle workings of the human heart, the wandering paths desire and fury take, the bonds of love and blood that tie people together, the decisions that tear them apart, the way that the most unprepossessing landscape can become home and thus speak of stories, traditions, gods that strangers cannot decipher from the rocks and streams.

Rebecca Solnit: Rivers of Shadows. Eadweard Muybridge and the technological Wild West

Wednesday, 15 June 2011

Linda McCartney

Copyright @ Taschen

"Photographs", writes Martin Harrison, a historian of art and photography and an exhibition curator, "inherently provide us with privileged access to spheres of memory, and this anthology constitutes a memorable cumulative record of fleeting instants mediated through the eyes of a unique camera-woman. Linda's compelling photographs acquire fresh layers of meaning and increased significance with the passing of time“.

True, although a bit vague, I'd say. "A memorable cumulative record of fleeting instants?" This remark of Adam Johnson (in: Parasites Like Us) comes to mind: "Moments are fleeting? I sounded as dramatic and fake as the romantic poetry glued to English teachers' in-boxes."

So, let's try another approach. Interested in rock music and pop culture? Then this work is a must! Because you'll get to see rare and, at times, formidable shots of Janis Joplin, Brian Jones, Frank Zappa, Michael Jackson and and and ... Yet it is not only musicians that are shown on these pages, there is also, for instance, a truly touching shot of Johnny Depp and Kate Moss (London, 1995) and one of Steve McQueen and Ali McGraw (Jamaica, 1973) and again and again quite wonderful pictures of horses.

Copyright @ Taschen

Photographs are essentially triggers. When looking at this pic of John Lennon, I was reminded of the time when I wore glasses such as his, looked often at least as pensive as him while trying to figure out who of the Beatles I should decide to like best.

At that time I wanted to be a musician – it was the time when everybody (by this I mean: the ones who I then took seriously) wanted to be musicians. For music is the celebration of the moment - and photographs provide us with the illusion that we can freeze the moment. Since, as the Buddhists say, the only permanent thing is change, to stop time isn't really possible yet photographs make it appear so.

Copyright @ Taschen

Occasionally, I felt like tearing a pic from the book, put it into a frame and onto my wall - the one of Twiggy (London, 1969), for instance. At other times, I wondered why some images (quite ordinary family shots) had been included.
Anyway, photographs allow us to be voyeurs. As A.M. Homes (in: The Mistress's Daughter ) once penned: "It's easier to really look at someone in a photograph than in real life - no discomfort at meeting the other person's eye, no fear of being caught staring."

It is a pleasure to look at the world through Linda McCartney's lens.

Linda McCartney
Life in Photographs
Taschen, Cologne 2011

Sunday, 12 June 2011

Yanick Lahens

Yanick Lahens, geboren 1953 in Port-au-Prince, gelte als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Haitis, lässt mich der Verlag wissen. „Beim Einschlafen frage ich mich, was ich wohl schreiben könnte, angesichts dieser riesigen Herausforderung, die da auf uns eingestürzt ist", fragt sie sich nach dem Erdbeben vom 12. Januar 2010. Die Antwort findet sich in diesem schmalen und berührenden Buch.

„Am 12. Januar 2010 um 16 Uhr 53, als die Dämmerung schon auf der Suche nach ihren Farben von Ende und Anfang war, wurde Port-au-Prince vierzig Sekunden lang von einem jener Götter besessen, die, wie es heisst, Fleisch essen und Blut trinken. Gewaltsam besessen die Stadt, bevor sie mit zerzausten Haaren, verdrehten Augen, gespreizten Beinen, klaffendem Geschlecht zusammenbrach, die Eingeweide aus Schrott und Staub, ihre Adern mit ihrem Blut offengelegt. Ausgeliefert, nackt und bloss war Port-au-Prince, aber nicht schamlos. Schamlos war die erzwungene Entblössung. Schamlos war und ist die skandalöse Armut.“

Lahens beschreibt nicht nur, wie sie selber das Beben erlebt hat, sie lässt uns auch wissen, dass der Ingenieur und Seismologe Claude Prépetit während mehrerer Monate im Radio vor einem Erdbeben gewarnt hatte, erzählt vom Tropenhimmel in dieser Jahreszeit („Sterne in Hülle und Fülle. Ein Geschenk. Schönheit, für die man gar nichts tun muss. Und nur reine Freude als Gegengabe. Der Himmel scheint sich zu senken, sich uns freundlich zuzuneigen, damit wir seine Sterne berühren.“) und wie die meisten Leute nach dem Beben fantasierten („Ich spüre Erschütterungen, die keine sind.).

„Und plötzlich tut sich der Boden auf“ ist ein höchst informatives und notwendiges Buch, denn was Fernsehbilder zeigen (können/wollen) und was für Bilder die Menschen vor Ort konkret vor Augen haben, ist nicht dasselbe. So wurde etwa die Hilfe der kubanischen und der dominikanischen Ärzte kaum oder gar nicht in den Massenmedien erwähnt. Genauso wenig hörte man von der gegenseitigen Hilfe der Haitianer, „über soziale Grenzen und Hautfarben hinweg. Ein Wunder. In einem Land, in dem so starke Ausgrenzung herrscht und Apartheid. Ansatzpunkte wären also da. Man müsste nur ansetzen.“

Man erinnert sich vermutlich nicht mehr, doch es ist die Rede gewesen von Hilfsgeldern in Höhe von jährlich zwei Milliarden Dollar. Was Lahens wie folgt kommentiert: „Wir wissen, die versprochene Hilfe wird nicht kommen. Aus lokalen Gründen, aber auch, weil die internationale Gemeinschaft immer schon widersprüchliche Beziehungen zu Haiti hatte. Die alte Leier. Wir kennen sämtliche Strophen und den Refrain.“

Ich lese, dass es in Haiti „zwischen sechs- und achttausend, bis zu zehntausend sogar, je nachdem, welcher Quelle man glaubt“, NGOs gibt und dass, wenn sich eine NGO irgendwo einmietet, die Mieten rasant ansteigen. Klar, dass NGOs nicht die Lösung sind (ausser für deren Mitarbeiter) dürfte mittlerweile bekannt sein, doch was ist/wäre denn dann die Lösung für dieses so arg gebeutelte Land? Eine solche Lösung findet sich in diesem Buch nicht, dafür aber liefert es vielfältige Denkanstösse und Anregungen, denn „die Literatur hat die grosse, wunderbare Macht, uns, weit über jede fachliche Erklärung und sachliche Information hinaus, das Wesen der Welt zu vermitteln.“

Yanick Lahens
Und plötzlich tut sich der Boden auf
Haiti, 12. Januar 2010
Rotpunktverlag, Zürich 2011

Wednesday, 8 June 2011

Sites & Signs

Usually, it gets on my nerves when I do not know what I'm looking at. And, I've never really understood why photography books come without captions or why I have to go the very end of the book in order to learn what my eyes are registering. Yet sometimes it does not really matter to have more information than what can be seen on the photograph. I'm not saying that it does not matter at all, I'm only saying it is not necessarily essential information. This was my experience with the photographs in George Aerni's „Sites & Signs“.

Copyright @ Georg Aerni

I did not wonder what my eyes were showing me, I simply enjoyed the compositions, and the colours, and felt fascinated what they did to me - I felt entranced, and I felt calm.
And then, after quite some time, I asked myself where these photos were taken and learned that Georg Aerni had been pretty much all over the world - from Hong Kong to Mumbai to Flüelen, Bodio and the Glacier de Moiry.

Copyright @ Georg Aerni

Henry James proposed asking of art (I'm never sure whether photography is art but, for the sake of argument, let's say it is): What is the artist trying to do? Does he do it? Was it worth doing? Needless to say, I can only guess what Georg Aerni was trying to do - and I haven't the foggiest idea. From Nadine Olonetzky I learn that Aerni's theme is "the photographic examinations of the topography of cities, agglomerations, and human-designed landscapes". Although a bit vague, that makes sense to me. So, was it worth doing? Since I very much like "Aerni's eye" - absolutely!

Copyright @ Georg Aerni

What I felt to be rather peculiar was that there aren't any people to see on these photographs - except on the Mumbai pics. What's even more peculiar is that only so few people are to be seen on these Mumbai pics for it is surely the masses of Indians that make Indian cities, well, so Indian. Yet, and quite obviously so, this book isn't about portraying life in the city of Mumbai (or Tokyo or Paris) but is, in the words of Stephan Berg, "a precise observation and surveying of reality until the point at which something foreign, artificial, staged, and unreal becomes apparent behind it."

There's a third text in this beautifully done tome that however - contrary to the two texts already mentioned - only marginally refers to the pictures shown: "Cultivated Deserts" by Moritz Küng, who compares Aerni's later city photographs with the works of J.G. Ballard. I'm a great fan of Ballard's works yet such an interpretation strikes me as rather far-fetched ... but then again: we always see in pictures what we want to see.

Georg Aerni
Sites & Signs
Scheidegger & Spiess, Zurich 2011

Sunday, 5 June 2011

Afro-Cuba

When, some years ago, I was rather often in Cuba, I from time to time got to hear about Santeria, and about Voodoo. I thought it all strange and it did not really interest me although I was aware that it (all sorts of superstition, really) played a big part in Cuban life. That however slightly changed when one of my former teachers, who I liked and respected, moved from Switzerland to Havana and started to become interested in these magical worlds. Nevertheless, my own interest remained brief and consisted mainly of reading a small booklet she had translated from Spanish into German. I did not really know what to make of it.

When coming across Anthony Caronia's AFRO-CUBA, I've decided to give it another try.
„My fascination with the African world began when I was twelve“, Caronia tells us. What this connection really is, he doesn't know. “My africanism grew stronger with the years. It started to make sense to me when, as an adult, I traveled to Brazil with a girlfriend.“ At a CANDOMBLE ceremony in Rio de Janeiro her felt immediately at home. „It was like meeting my past.“ And, he wants to do a photo book about the ORIXÁS. When however his major contact and supporter, the Brazilian historian and activist, Beatriz Nascimento, died, he abandoned the project.

With an Italian friend he goes to Cuba where he becomes a disciple. In his second year, he starts his photography work. „None of the photographs were taken withouth the ORISHA'S consent ... No secret has been revealed in this book without permission. The photographs in this book show only a fraction of what I experienced and witnessed, because many things could not be photographed. I was not only a witness of everything I have registered here as a photographer; I was also moving within the faith and had profound respect for it.“

There are great shots (all in black and white) found in this tome, and also some disturbing ones (the sacrifice of animals, for instance - „Animal blood is often used as a gift to the SANTOS and MUERTOS, either to give thanks or as a donation in order to receive what was requested“). Others are joyful and again others I've found funny – for example, the one of which the caption says: „Possessed MAYOMBERO blessing a devotee with liquor“ and that shows a guy blowing some liquid from his mouth and into the face of another guy.

Although "Cuba is the whitest of the Caribbean Islands" and "there are many white SANTEROS with black AHIJADOS", hardly any white people are shown.

It goes without saying that in order to not go nuts, we need rituals. Anthony Caronia invited us to look at some such rituals and in doing so permitted us to get a glance of a world unknown to most of us. When I put the book finally aside, I still did not know what to make of all this. Yet the words of Tzvetan Todorov, that curator and art critic Ania Rodriguez refers to in her informative and helpful introduction – „We are enriched through knowledge of others: here, giving is taking“ – are still with me. And some of the pictures too – my personal favourite you will find on page 27.

Anthony Caronia
AFRO-CUBA
Mystery and Magic of Afro-Cuban Spirituality
Benteli, Bern-Sulgen-Zürich, 2010

Wednesday, 1 June 2011

Sieben Magnum Fotografen

Das DU vom Mai 2011 wartet mit etwas sehr Speziellem auf. Das tut das DU immer, höre ich die Verantwortlichen bereits sagen und so will ich präzisieren: für an der Reportage Interessierte.

„Ohne das Wechselspiel zwischen Bild und Text wäre die Kunst der Reportage nicht denkbar“, lese ich im Vorspann zu Barbara Bastings informativem Einführungstext, der, und das spricht in besonderem Masse für ihn, nicht nur auf die Fotografien Bezug nimmt, sondern sich mit diesen – und damit der Bildsprache – auseinandersetzt. Das ist selten. Meistens ist es nämlich so, dass die Texte, welche Fotos beigegeben werden, die Fotos gar nicht brauchen und auch gänzlich unabhängig von diesen gelesen werden können

Gezeigt werden Aufnahmen von sieben Magnum-Fotografen, die von ganz unterschiedlichen Texten sehr verschiedener Autoren begleitet werden. So schreibt etwa John Steinbeck:

„... heutzutage sind Nachrichten keine Nachrichten mehr, zumindest nicht jene, die die meiste Aufmerksamkeit erregen. Nachrichten sind ein Fall für Spezialisten geworden. Ein Mann, der an einem Schreibtisch in Washington oder New York sitzt, liest die Agenturtelegramme und ändert sie so ab, dass sie seinem persönlichen Denkmuster und seinem Namenszug entsprechen. Was uns oft als Nachrichten präsentiert wird, sind überhaupt keine Nachrichten, sondern die Meinung von einem halben Dutzend Experten, was diese Nachrichten bedeuten.“

Und so macht er sich zusammen mit Robert Capa im Jahre 1948 nach Russland auf, um Fragen nachzugehen wie diesen: „Was tragen die Leute dort? Was tischen sie zum Abendessen auf? Feiern sie Feste? Welches Essen gibt es dort? Wie lieben sie, und wie sterben sie?“ etc. etc.

Bob Adelmann zeigt einfühlsam, wie er die privaten Welten des Einzelgängers Raymond Carver bebildert; Carl de Keyzers Bilder aus dem Kongo werden von einer Textmontage von David Van Reybrouck begleitet. Im ersten Fall ordnen sich die Bilder dem Text unter; im zweiten ist es umgekehrt.

Der Journalist Scott Anderson und der Fotograf Paolo Pellegrini demonstrieren überzeugend, dass das Zusammengehen von Text und Bild Ereignisse wirkungsmächtiger darzustellen imstande ist, als das Text oder Bild alleine vermöchten. So lesen wir neben dem Bild eines vollständig zerstörten Autos: „Dieser Mercedes, der zu Beginn der Kämpfe von israelischen Raketen zerstört wurde, stand am Rande einer Nebenstrasse, die nach Tyros führt. Den zerfetzten Bündeln im Kofferraum und auf dem Rücksitz nach zu schliessen, hatten die Insassen rückwärts zu fliehen versucht, als das Auto getroffen wurde. Wir fuhren mehrmals täglich daran vorbei, und obschon wir wussten, dass dem nicht so war, kam es uns immer vor, als liege auf den Sitzen eine zusammengesunkene Leiche.“

Die Paarung Anderson/Pellegrini ist die kongenialste in diesem Heft, andere Paarungen sind eigentlich keine oder wenn, dann nur ganz am Rande: Raymond Depardon zeigt Bilder von seiner Rund-um-die-Welt-Reise in vierzehn Tagen, Paul Virillo steuert dazu einen Text bei über die posturbane Revolution im 21. Jahrhundert. Mir erschloss sich nicht so recht, was die Bilder mit dem Text oder der Text mit den Bildern zu tun hatte.

Claudia Glenn Dowling beschreibt in einem anregenden und informativen Text, was wir auf den Aufnahmen von Chen-Chi Chang sehen und was wir darauf nicht sehen: wie die taiwanische Firma Lotus 2000 in Ho-Chi-Minh-Stadt junge vietnamesische Frauen mit taiwanischen Männern zusammenbringt.

Zum Schluss zeigt uns der Fotograf Mark Power wie er das heruntergewirtschaftete England wahrnimmt. Der Text dazu, nein, ein wirklicher Text ist das nicht, also: die paar Worte dazu stammen von Daniel Cockrill. Barbara Basting meint: „Weil das grafische Element in Cockrills Lyrik eine wichtige Rolle spielt, schärft sie den Blick auf die Fotografien zusätzlich. Diese Grafik stammt von Dominic Brookman. Der Grafiker wird zum dritten Autor des Buches, indem er das Zusammenspiel von Bild und Text auf eine neue Ebene stellt.“ Treffende Worte, die den Blick auf die Bilder schärfen. Und genau deswegen brauchen Bilder Worte.

DU Mai 2011
Doppelter Blick
Sieben Magnum-Fotografen unterwegs mit sieben Autoren
http://www.du-magazin.com/