Wednesday, 31 January 2018

An invitation to feel compassion

We often do not know why we're doing what we are doing. And, why we regularly do not do what we know we should be doing. In other words, I'm rather sceptical of rationalisations for they are nothing but the stories that we tell ourselves after our subconscious has decided what to do (or not to do) in a given situation.

I've never thought the photojournalists' „bearing witness“-argument very convincing. You take photographs of somebody who clearly needs help? I imagine I would feel ashamed yet I do not really know for I've never been in such a situation. And, I wouldn't like to be. 

Or, do you simply do what you were trained to do? Photographers take pictures, this is what photographers do. It is their job to show us photographs of people, places and things that they went to see – a strange job, come to think of it.

However: I highly appreciate it that photographs that document tragedies exist for they allow me to feel with the suffering of fellow human beings (and their close ones), they help me to connect with the world.

For the full text, go here

Wednesday, 24 January 2018

Around St Moritz



These photos were taken on 3 November 2017.

Wednesday, 17 January 2018

Ikuru Kuwajima: I, Oblomov

I can't always say why a certain book arouses my interest. In the case of „I, Oblomov“, I believe it was the press release that stated that „Ikuru Kuwajima explored the post-Soviet space of Russia, Ukraine, Kazakhstan, Kyrgyzstan through the lens of 'oblomovism'“. Since these are countries I haven't visited but have seen numerous pictures of that I thought intriguing, I was curious to get to see more of these landscapes. However, this book is not about impressive nature but – although this was stated clearly in the press release but I had somehow overlooked it – about 'oblovism'. And while 'Oblomov' ringed some bell, I couldn't really place it.

As ever so often, Wikipedia helped and so I learned that 'Oblomov' happens to be a popular novel by Russian writer Ivan Goncharov, first published in 1859. Ilya Ilyich Oblomov, the central character of the novel, „is a young, generous nobleman who seems incapable of making important decisions or undertaking any significant actions. Throughout the novel he rarely leaves his room or bed. In the first 50 pages, he manages only to move from his bed to a chair.“ Goncharov writes: „On glancing casually at Oblomov a cold, a superficially observant person would have said, „Evidently he is good-natured, but a simpleton"; whereas a person of greater penetration and sympathy than the first would have prolonged his glance, and then gone on his way thoughtfully, and with a smile as though he were pleased with something.“  

Im Unterengadin




Eindrücke von einer Wanderung von Guarda nach Lavin,
am 17. November 2017.

Wednesday, 3 January 2018

Richard Avedon & James Baldwin

"Die einzigartige Zusammenarbeit zweier genialer Künstler", hat The Sunday Times diesen Reprint der Klassikers von Richard Avedon und James Baldwin aus dem Jahre 1964, inklusive Booklet mit unveröffentlichten Aufnahmen und einem Essay des Pulitzerpreisträgers Hilton Als genannt. Dabei herausgekommen ist ein höchst erstaunliches Werk und das hat auch damit zu tun, wie dieses Buch von Marvin Israel gestaltet worden ist. Ob er alleine oder zusammen mit seinen redaktionellen Mitarbeitern Marguerite Lamkin und David Baldwin dafür verantwortlich zeichnet, welches Bild neben welchem Bild und in welchem Format zu stehen gekommen ist, vermag ich nicht zu sagen, doch das Resultat empfand ich als schlicht umwerfend.
Dorothy Parker, Schriftstellerin / Marilyn Monroe, Schauspielerin

Die Buchseiten, die ich hier vorstelle, haben mich richtiggehend angesprungen. Die Idee, Dorothy Parker, von der ich Texte gelesen habe, an die ich mich nicht mehr erinnere, grossformatig gegenüber einem kleinformatigen Bild von Marilyn Monroe zu stellen, finde ich schlicht genial. Weil dieses so gestaltete Nebeneinander meine Sehgewohnheiten – Leinwandikonen werden im Gegensatz zu Schriftstellerinnen meist bildlich prominent ins Szene gesetzt  unterläuft (hier ist es umgekehrt) und ein anderers als das konditionierte Sehen erlaubt.
William Casby, als Sklave geboren / Adlai Stevenson, amerikanischer Chefdelegierter bei der Uno.

Von Adlai Stevenson weiss ich nur, dass er einmal auch Präsidentschaftskandidat der Demokraten gewesen ist und gesagt haben soll, dass die Qualitäten, die einen zu einem erfolgreichen Kandidaten machen auch die sind, die einen disqualifizieren, Präsident zu sein. Ich stelle mir vor, dass er sich für die Rechtlosen wie den abgebildeten William Casby eingesetzt hat. Auch hier bewirkt die Wahl des Formats, das ich prominent sehe, was selten prominent gezeigt wird. In unserer Gesellschaft werden die Kämpfer für eine gerechtere Welt mit Ruhm, Anerkennung und Rampenlicht belohnt; auf der oben abgebildeten Doppelseite wird der als Sklave geborene Willam Casby in den Vordergrund gerückt. Die Formatwahl verändert die Perspektive.

James Baldwin und Richard Avedon in Finnland
bei der gemeinsamen Arbeit an Nothing Personal (wie
das Buch im englischen Original heisst), Juni 1964.

Das Amerika, das James Baldwin beschreibt, ist sehr verschieden von dem, das etwa der weit verbreitete Mythos von Helden zeichnet, die auszogen die Freiheit zu suchen. "Von entscheidender Bedeutung aber ist, dass dieses Land von einer verzweifelten, gespaltenen und raubgierigen Horde besiedelt wurde: von Menschen, die entschlossen waren, ihre Vergangenheit zu vergessen, und nicht minder entschlossen, Geld zu scheffeln. In dieser Hinsicht haben wir uns nicht geändert: man braucht nur Gesichter, unsere Kinder und die feindselige Hässlichkeit unserer Städte anzusehen. Ungeliebt von den Menschen, die sie bewohnen, herrscht in unseren Städten eine furchtbare Einsamkeit. Niemand empfindet, dass die Stadt ihm gehört. Verzweiflung: vielleicht sollten wir diese Verzweiflung untersuchen, falls wir glauben, dass noch Hoffnung auf Rettung besteht."

Das beigefügte Booklet mit bisher unveröffentlichten Abzügen (das nicht zuletzt aufzeigt, dass Büchermachen ein Prozess ist) ist eine wahre Schatztruhe und führt einem auch eindrücklich vor Augen, wie entscheidend die Bildauswahl ein Buch prägt.

Richard Avedon & James Baldwin
Im Hinblick
Taschen Verlag, Köln 2017