"Fotografieren lernte ich durch das Betrachten von Bildern", schreibt Jonas Bendiksen, der 2010 Präsident von Magnum Photos gewesen ist. Ein guter Satz, ja, ein wirklich guter Satz. Ganz simpel und unmittelbar einleuchtend, der seine ganze Wirkung jedoch erst entfaltet, wenn man ihn langsam, ganz langsam in sich einsinken lässt.
Magnum Photos ist die wohl berühmteste Fotoagentur der Welt. Gegründet wurde sie 1947 von Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, George Rodger und David "Chim" Seymour. Heute besteht die Gruppe aus über 60 aktiven Mitgliedsfotografen und gehört diesen gemeinsam.
Cornell Capa
Rural Highway, USA, 1959
Sie sei, so Marie-Christine Biebuyck, bei der Arbeit zu Magie der Bilder tief in eine elegante Formenwelt eingetaucht und gibt nun den Betrachtern unter anderen auch diesen Rat: "Folgen Sie den sichtbaren und unsichtbaren Linien – dem neugierigen Auge erschliessen sich viele Details." Mir ist zwar schleierhaft, wie man unsichtbaren Linien folgen soll, doch den Hinweis, den sichtbaren zu folgen, finde ich hilfreich. Denn um sehen zu können, gilt es, den Blick zu lenken.
Sie sei, so Marie-Christine Biebuyck, bei der Arbeit zu Magie der Bilder tief in eine elegante Formenwelt eingetaucht und gibt nun den Betrachtern unter anderen auch diesen Rat: "Folgen Sie den sichtbaren und unsichtbaren Linien – dem neugierigen Auge erschliessen sich viele Details." Mir ist zwar schleierhaft, wie man unsichtbaren Linien folgen soll, doch den Hinweis, den sichtbaren zu folgen, finde ich hilfreich. Denn um sehen zu können, gilt es, den Blick zu lenken.
Man findet in diesem Band neben bekannten Bildern, die es zu ikonischem Status gebracht haben – etwa Werner Bischofs Aufnahme von Mönchen, die im Schnee am Meiji Tempel vorbeigehen (die Bildlegende sagt allerdings nur: Tokio, Japan, 1951) oder Inge Moraths Llama, das seinen Hals aus einem New Yorker Taxi streckt (New York, USA, 1957 lautet die Bildlegende) – auch ganz viele, die für mich wunderbare Entdeckungen sind.
Chris Steele-Perkins
London, Grossbritannien, 2001
365 Bilder enthält dieser Fotokalender. Sich jeden Tag von einem Magnum-Bild inspirieren zu lassen lohnt schon deswegen, weil wir damit jeweils in fotografische Welten transportiert werden, die uns Blickwinkel eröffnen, die wir sonst nicht wahrgenommen hätten. Denn Fotos anzuschauen bedeutet, das zu betrachten, was der Fotograf (oder die Fotografin) gesehen hat und uns hat zeigen wollen. Es bedeutet nicht, dass wir dasselbe sehen; es bedeutet, uns auf das zu fokussieren, was uns vorgegeben worden ist. Oftmals ist es die Einengung des Blickwinkels, die unseren Horizont weîter macht.
365 Bilder enthält dieser Fotokalender. Sich jeden Tag von einem Magnum-Bild inspirieren zu lassen lohnt schon deswegen, weil wir damit jeweils in fotografische Welten transportiert werden, die uns Blickwinkel eröffnen, die wir sonst nicht wahrgenommen hätten. Denn Fotos anzuschauen bedeutet, das zu betrachten, was der Fotograf (oder die Fotografin) gesehen hat und uns hat zeigen wollen. Es bedeutet nicht, dass wir dasselbe sehen; es bedeutet, uns auf das zu fokussieren, was uns vorgegeben worden ist. Oftmals ist es die Einengung des Blickwinkels, die unseren Horizont weîter macht.
Herbert List
München, Deutschland, 1953
Die hier präsentierten Aufnahmen habe ich aus einer Laune heraus ausgewählt. Warum sie mich angesprochen haben, weiss ich nicht wirklich zu sagen. Doch je länger ich mit meinen Augen den verschiedenen Linien folge, desto eindringlicher wird mir bewusst, dass ich etwas recht zufällig Ausgewähltem meine Aufmerksamkeit schenke. Es sind Momentaufnahmen und die haben es so an sich, dass sie den Fotografen zufallen, sofern diese bereit dazu sind. Magnum Fotografen scheinen dies in hohem Masse zu sein.
Magie der Bilder
Das Magnum Archiv
Prestel
München / London / New York 2015
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