Als
Hans Durrer sich mit der Fotografie zu beschäftigen begann, galt
seine Neugier zunächst der Presse- und Dokumentarfotografie, der
Kombination von Text und Bild. Es war das Storytelling, die
Geschichten hinter dem Bild, das ihn faszinierte. Und dass Worte imstande waren, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Mit der Zeit fing
er an zu verstehen, dass das, was man über ein Bild sagte, vor allem
eine Aussage über sich selber, und nicht über das Bild war – und
sein Fokus änderte sich: allein die Oberfläche, die Ästhetik, die
Komposition eines Bildes zählten fortan für ihn.
Wie
alle, so glaubte auch Hans Durrer, dass alles seinen Grund haben
müsse. Seine eigene Suche nach Gründen hat ihn allerdings seltsam
unbefriedigt gelassen, da sich hinter jedem Grund mit Sicherheit
bereits ein weiterer versteckte. Auch dass jede Ursache Anlass für
ganz Gegensätzliches sein konnte – was für den einen der Auslöser
war, mit dem Bergsteigen aufzuhören, mochte für eine andere
geradezu ideal sein, damit anzufangen – , liess ihn zunehmend
ratlos zurück.
Der
Sinn von Allem lag nicht in der Tiefe, er lag auf der Hand. Er musste
nicht gefunden, er musste erkannt werden, dachte es in ihm. Dabei
half das Fotografieren, das den Fluss der Zeit zum Stillstand brachte
sowie das Aufzeichnen von dem, was ihm auffiel, was er antraf, ihm
begegnete und durch den Kopf ging – die Wirklichkeit schien dadurch
wirklicher zu werden.
Hans Durrer
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